AH-Herbstwanderausflug 2017
nach Grainau am Fuße des Waxensteins
Geselligkeit, Natur, Kultur und viel Bewegung waren die Vorgaben bei der diesjährigen Herbstwanderung der Altherrenspieler und Freunde des SV Hartenstein und 1. SC Rupprechtstegen. Der vom Sportfreund Rainer Scharrer hervorragend organisierte 3-Tagesausflug vom 15. bis 17.09.2017 führte nach Grainau (760m) einem Ort am Fuße der Zugspitze. Die Fahrt mit dem Hartensteiner Gemeindemobil und einem Personentransporter der Fa. Golfanlage Gerhelm begann am Freitagnachmittag am Dorfplatz in Hartenstein und im weiteren Verlauf waren es 12 Teilnehmer, die sich auf die knapp 300 km lange – unterbrochen von einer Rast mit deftiger Brotzeit – Anreise machten.
Nach einem kurzweiligen Abend im nahegelegenen Gasthaus waren u. a. unsere technisch und handwerklich begabten Teilnehmer gefragt. Die Chefin hatte sich einen Bodennassreiniger anliefern lassen, aber für dieses Produkt leider eine falsche Bedienungsanleitung/Gebrauchsanweisung erhalten. Da ihr nun nur eine Anleitung für ein Gehsteigschneeräumgerät vorlag, bestanden enorme Probleme beim Einbau der Gummiwischlippen. Unsere Fachleute erkannten sofort die Situation, diskutierten einige Lösungsansätze und wären am liebsten nach Hause gefahren, um ihre Werkzeugkästen zu holen. Da der Zusammenbau, zu vorgerückter Stunde, letztendlich sehr professionell aussah, ging die nächste Runde Schnaps aufs Haus.
Beim Samstagsfrühstück richteten sich die Blicke immer wieder gen’ Himmel, denn eine Regenfront hatte das Wettersteingebirge teilweise im Griff. Nach kurzer Beratung waren wir uns einig, die Ursprünglichkeit und Reinheit der Natur in der Höllentalklamm kann bei 26° und Sonnenschein ein jeder erleben, aber bei Sprüh- bzw. Nieselregen und kühlen 11°, nicht. Das Ergebnis des kurzen Abstimmungsgesprächs lautete deshalb: wenn wir schon einmal da sind, dann schauen wir uns zumindest die wildromantische Klamm an.
Nach dem ersten Anstieg und einer Rast in der Eingangshütte (1047m) folgte ein kurzer Rundgang im kleinen Klammmuseum. In dieser sind einige Arbeitsgeräte ausgestellt, die die Bergarbeiter vor über hundert Jahren benutzt haben. Fotos und einige Erläuterungen, brachten uns die schwere Arbeit in dieser unwirtlichen Bergwelt näher und im Verlauf unserer Wanderung trafen wir noch auf weitere Spuren des Bergbaus. Tief eingeschnitten ins Hochgebirge stürzen sich die Wassermassen über Felsblöcke und fallen tosend, schäumend milchig über Felsriegel und Gumpen. Schwierige Passagen führen über Stege am Fels entlang über das Wasser und über Bohlenwege, die jedes Jahr auf- und abgebaut werden. An zwei Stellen wechselten wir über kurze Brücken die Klammseite des Hammerbachs und dabei führte der Weg stetig leicht bergauf. Durch elektrisch erhellte Tunnels, die von dumpfen Rauschen erfüllt sind, mussten wir uns in teilweise Knöchelhohen Rinnsalen den Weg aus der Klamm bahnen.
Am Ende der Klamm auf 1193 Meter und der Tatsache, dass die Wolkendecke teilweise aufriss, wurde als nächstes Zwischenziel die Höllentalangerhütte (1387m) festgelegt. Der weite Talboden, den wir hier erreicht hatten, gab den Blick auf die Gipfel der Waxensteine, Riffelwände und den Höllentalferner mit der sich dahinter auftürmenden Zugspitze frei. Nach einer Rast in der neu erbauten Höllentalangerhütte und kurzer Routenbesprechung nahmen wir den Weg in Richtung Kreuzeckhaus über die Knappenhäuser (1525m), die noch aktuelle Zeugen des Erzbergbaues und nicht bewirtschaftet sind, in Angriff. Auf dem Pfad dorthin öffnet sich dann auch der Blick ins Tal nach Garmisch-Partenkirchen. Der z. T. sehr schmale und anspruchsvolle bzw. anstrengende Weg führte uns im weiteren direkt an der Felswand und stellenweise mit Drahtseilen versehen, hinauf zum Hupfleitenjoch (1754m).
Der letzte Abschnitt unserer ca. 8-stündigen Tour Grainau-Höllentalklamm-Höllentalangerhütte-Hupfleitenjoch-Kreuzeckhaus führte uns dann hinab in das Skigebiet Kreuzeck (1340m) und im weiteren mit der vorletzten Seilbahn in unser Basislager Haus Garni.
Nach einem erneuten geselligen Abend, prognostizierte das Wetterradar auch am Sonntagvormittag eine schlechte Wetterlage im Alpenraum. Lt. weiterer Wettervorhersagen zeigte sich in Franken tolles Wetter und wir stellten nach einer eiligst einberufenen Frühstückssondersitzung, den Tagesablauf komplett um. Als Zwischenziel auf unserem Weg nach Hause machten wir im Ort Kipfenberg, durch den der Limes-Radweg und der Altmühltalradweg führt und infolge der Säkularisation zum Beginn des 19. Jahrhunderts dem neu gebildeten Fürstentum Salzburg-Toskana angehörte, halt.
Nach einem kurzen Spaziergang zum geographischen Mittelpunkt Bayerns, besuchten wir danach das Bajuwaren Museum mit integriertem Limes-InfoPoint, welches in einem Wirtschaftsgebäude der Burg Kipfenberg untergebracht ist. Ein danach beim Lindenwirt in Denkendorf eingenommenes Mittagessen rundete den letzten Tag und den diesjährigen AH-Wochenendwanderausflug ab.