Wintereinbruch und COVID-Erkrankte verhindern Durchführung fast aller Punktspiele am ersten und zweiten Aprilwochenende
von Detlef Seidler
Nicht nur der ungewöhnlich ergiebige Schneefall von Freitagnacht auf Samstagmorgen und der Dauerregen in dieser Woche, hatten Auswirkungen auf die, für das vergangene Wochenende anberaumten Spiele, nein auch das Ausfallen von Spielern wegen COVID stellt die Betreuerteams – vor allen Dingen bei den Juniorenmannschaften – bei der Zusammenstellung „ihrer Elf“ momentan vor große Herausforderungen. Da aus ärztlicher Sicht den Kindern und Jugendlichen bis zu vier Wochen Sportverbot erteilt wird, nimmt dies natürlich bei den Teams, mit einer von vornherein schon sehr dünnen Spielerdecke, aktuell dramatische Formen an und dies bedarf dann ein außerordentlich großes Organisationsgeschick, um überhaupt eine spielfähige bzw. konkurrenzfähige Mannschaft aufstellen zu können.
Die bei der Anfahrt zur Platzbegehung in der SCR-Waldsportanlage am Samstag-bei-Zeiten um 08:05 Uhr gemessenen 8,6 cm Frühlingsschnee am Osterbrunnen in Hartenstein, hatte zur Folge, dass bei den Autofahrer-mach’ma-schnell-d’Summerreifn-draff-weil-da’Sprid-su-deier’is natürlich bei diesen Straßenverhältnissen in den Kammlagen des Pegnitztals bzw. der Hartensteiner Oberberge ein Riesenproblem auftrat. Am Höflaser Berg hingen zwei Fahrzeuge fest und den Fahrer*innen standen nach einer kurzen Situationseinschätzung und dem Hinweis „.. von Oktober bis Ostern – Winterreifen ..“ ein paar Enttäuschungs- und Wuttränen in den Augen … und man(n) weiß ja, schlau daherreden kann jeder!
Und wenn sich dann noch zwei alte Haudegen, die in den siebziger, achtziger und vielleicht auch noch neunziger Jahren miteinander Fußball gespielt haben, an so einem Vormittag treffen und über die sogenannte ‚Gute Alte Zeit‘ reden, dann fallen Sätze wie
- damals war ein Spiel auf Schneeboden ganz normal, nur mit dem einzigen Handikap, dass nicht jeder Dorfverein im Pegnitzgrund einen Winterfußball (Rot, Gelb oder gar Grün) in seinem Ballraum hatte
- damals wurde (vor der Zeit als Handys populär wurden) telefoniert und man hat sich auf dem Sportplatz mit Schneeschaufeln verabredet; dann wurden die Linien, die am Tag vorher vom Platzwart gestreut wurden, vom Schnee befreit, um dann kurze Zeit später das Spiel zu absolvieren
- heute werden ja schon Spiele abgesagt bzw. verlegt, wenn ein oder zwei Spieler, der vermeintlichen Stammelf fehlen, aber in der Folgezeit wundert man(n) sich dann, wenn sich die (Nachhol-)Spieltermine verdichten, weil weitere Unwägbarkeiten auftreten
- damals hat ja jeder Dorfverein nur eine Schüler- und Jugendmannschaft gehabt und teilweise mussten 13-jährige bei den 18-jährigen aushelfen, um ein Team zu komplettieren
- Schiedsrichter Ludwig Zimmermann hätte bei diesen Bodenverhältnissen damals gelächelt und gesagt „Buam des’bissl Schneii machd gor’nix, dauu‘spülma“
- die meisten Altherrenspieler haben es aus ihren Höhlen des Winterschlafes auch noch nicht herausgeschafft und man(n) wundert sich „das’nix zammageid“
- und außerdem kein Wunder, dass sich immer weniger Menschen für eine ehrenamtliche Tätigkeit entscheiden, denn ehrenamtliche Arbeit ist nervig und anstrengend, man(n) trifft teilweise auf respektlose Menschen und wird angemotzt, wie man es macht ist es falsch und es kostet Zeit, Nerven und Tränen.
Aktuell bleibt zu hoffen, dass nicht noch weitere Spiele verlegt werden müssen und sich dann die Spieltermine im April oder Mai verschlimmbessern*. Es gibt nämlich jetzt schon Herrenmannschaften, die aufgrund der im Herbst festgelegten Nachholtermine (Rahmenterminkalender des Kreises) am Ostersamstag und -montag Spiele zu bestreiten haben und weitere Ausfälle hätten zur Folge, dass diese dann unter der Woche nachgeholt werden müssen.
verschlimmbessern* = etwas in der Absicht, es zu verbessern, schlechter machen.
Und der von der Kreisspielleitung angesetzte Spieltag am Mittwoch und Donnerstag (27./28.04.) darf bei den ganzen Überlegungen zur Verfügbarkeit von Spielern und unseren Sportplätzen, nicht außer Acht gelassen werden. „Kaiser-Franz-Anton-FCB-Ehrenpräsident“ hätte sicherlich am letzten und diesen Samstagmorgen zu seinen Schickeria-Fans in der Südkurve gerufen: „.. ja is‘denn heind scho‘ Weihnachdn? ..“